◀︎ Kloster Michaelstein, Musikakademie Sachsen-Anhalt für Bildung und Aufführungspraxis, Blankenburg
Klausurgebäude . Musikscheune . Restaurant Cellarius . Nördliches Stallgebäude . Gästehaus . Remise . Torhaus . Ausstellungspavillon Musikmaschine
Neubau im Denkmalensemble
Bauherr: | Kulturstiftung Sachsen-Anhalt | |
Gesamtkosten: | € 0,79 Mio | |
Fertigstellung: | 2019 |
Leistungsphasen 1 bis 8 gemäß HOAI §33
In den vergangenen Jahren war unser Büro mit der Planung und Umsetzung verschiedener Gebäudesanierungen und Teilneubauten im Gesamtkomplex "Kloster Michaelstein" beauftragt. Zu den umfangreichsten und anspruchsvollsten Aufgaben gehörte der Ausbau der ehemaligen Wirtschaftsscheune zu einem Konzertsaal mit 300 Sitzplätzen. In der Wirtschaftsscheune war die Musikmaschine "Galatea" und "Zyklop" aufgestellt. Diese "phantastische" Maschine ist ein Nachbau nach historischen Plänen von Salomon de Caus.
Mit dem Baubeginn an der Wirtschaftsscheune wurde die Musikmaschine demontiert und eingelagert.
Ein neuer Standort war gefragt. Auf dem großen Gebäudekomplex des Klosterensembles standen keine Räumlichkeiten mit geeigneten Abmaßen zur Verfügung, so dass die Entscheidung für einen Neubau getroffen wurde.
Zur Aufgabenstellung gehörten die Entwicklung des neuen Gebäudes und die Standortfestlegung auf dem Klostergelände.
Der Wirtschaftshof des Klosters Michaelstein stellt für sich eine eigenständige räumliche Gesamtanlage dar. Um die zentrale Freifläche sind ehemalige Stall-, Lager- und Werkstattgebäude gruppiert, die umgebaut wurden und neue Nutzungen haben. Auf der Ostseite, neben dem ehemaligen Werkstattgebäude (Remise) befand sich eine Freifläche, die als wilder Parkplatz genutzt wurde. Mit der Schaffung eines Großparkplatzes vor den Toren des Klosters wurde die Zufahrt in das Gelände auf den notwendigen Betriebs- und Wirtschaftsverkehr beschränkt, um das Ensemble für Besucher und Hausgäste ruhiger und attraktiver zu gestalten.
Der Standort auf der Ostseite der Remise bot sich für die Neuerrichtung des Pavillons zur Ausstellung der Musikmaschine an. Somit erfolgte ein Lückenschluss in der Fassung des Wirtschaftshofes. In Zusammenklang mit der 2017 geplanten Neugestaltung des Wirtschaftshofes entstand eine neue räumliche Ordnung und Qualität.
Für den Neubau des Pavillons wurde die Kubatur des benachbarten Werkstattgebäude übernommen; die Materialität jedoch zeitgemäß gestaltet. Die kleinteilige Plattenfassade und die Verwendung historischer Linkskremperziegel erfolgte unter den strengen Auflagen der Denkmalpflege. Eine Beheizung des Gebäudes ist nicht erforderlich; es wurde ungedämmt errichtet. Die Musikmaschine wurde als Teil des Neubaus integriert und kann sowohl von außen wie auch im Inneren des Ausstellungspavillons betrachtet werden. Mit der notwendigen technischen Ausstattung wird die Musikmaschine funktionsfähig präsentiert. Bei sonntäglichen Führungen oder auf Voranmeldung wird das technische Meisterwerk den Besuchern vorgeführt. Umrahmt wird die Musikmaschine ganzjährig erlebbar gemacht durch eine interaktive Ausstellung, die vom Braunschweiger Büro Hinz&Kunst für den Ausstellungspavillon konzipiert wurde.