'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
'Mut zur Lücke' - 'Mut zur Lücke' Quedlinburg (Schmale Str. / Dovestr.)
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◀︎ Wettbewerb 'Mut zur Lücke' ▶︎

Wettbewerbsbeitrag für eine Wohnbebauung Ecke Schmale Straße / Dovestraße, Quedlinburg

Auslober: Architektenkammer Sachsen-Anhalt, Magdeburg

 

Städtebauliche Einleitung

Die Baulücke Ecke Schmale Straße/Dovestraße ist von Belangen der Bau- und Kunstdenkmalpflege betroffen. Das Gebiet gehört zum Kernbereich des Kulturdenkmales Altstadt und liegt in einem überwiegend durch Wohnnutzung geprägten Gebiet. Die angrenzende Bebauung ist von kleinteiligen, zwei- bis dreigeschossigen und traufständigen Fachwerkbauten mit Satteldach bestimmt.

Der geplante Entwurf schließt die Baulücke straßenseitig zur Schmalen Straße und zur Dovestraße. Um die historisch schützenswerte Struktur und das Erscheinungsbild zu erhalten, greift der Entwurf die historischen Stadtgrundrissfaktoren auf. So werden die überlieferten historischen Parzellengrenzen wieder ablesbar und die Gebäude wie einst kleinteilig angelegt. Das einst auf der Ecke stehende Fachwerkgebäude, traufständig zur Schmalen Straße und giebelständig zur Dovestraße, mit angrenzendem "Torhaus" werden in Kubatur gemäß überlieferten historischen Bildern wieder aufgenommen und neu interpretiert. Faktoren der Fassaden und Dachlandschaften der Nachbarbebauung werden im Entwurf aufgenommen, straßenbildprägende Motive wie Satteldach, Erker, Gauben und großformatige Tore im Entwurf modern umgesetzt. Auf der Rückseite der Bebauung entsteht ein Innenhofbereich, der als Grün-, Spiel- und Parkfläche dient.

Leitgedanke zum Entwurf

Die geplante Bebauung orientiert sich an der vorhandenen Nachbarbebauung. Vorhandene Geschossigkeiten, Konturen und Gliederungselemente werden übernommen, jedoch modern interpretiert. Der neue Wohnkomplex ist mit einem Erdgeschoss als Hochparterre, einem Vollgeschoss und einem ausgebauten Dachgeschoss konzipiert. Die Straßenfassade ist kleinteilig mit Sockelausbildung.

Die Dächer sind analog der umliegenden Häuser als Satteldach mit straßenseitiger Trauflinie ausgebildet. First- und Trauflinien der Nachbarbebauung werden in der Neuplanung über-nommen.

Die scheinbar einfachen Satteldachhäuser werden von Boxen auf unterschiedlichen Etagen gänzlich durchdrungen und lassen auf der Straßenseite eine moderne Erkersituation entstehen. Die Fassade zur Straßenseite ist dabei in ihrer Gestaltung ruhig gehalten. Zum Innenhof öffnet sich das Gebäude und die Fassade löst sich durch die durchgesteckten Baukörper auf. Die herauskragenden Boxen bilden zum Innenhof gestaffelte Terrassen. So erhält jede Wohnung einen separaten privaten Freisitz. Die Terrassen sind in Richtung Süden und Südosten so ausgerichtet, dass Einblicke untereinander vermieden werden.

Während die Fassade zur Schmalen Straße und Dovestraße eher ruhig und geschlossen gestaltet ist, öffnet sich die Fassade über große bodentiefe Fenster zum ruhigeren Innenhof, wodurch der Tageslichteinfall optimiert und die Wohnqualität angehoben wird.

Im Erdgeschoss bilden die durchgesteckten, in diesem Bereich eingerückten Boxen ein Tormotiv, welches in der Umgebung bei den alten Wirtschaftshöfen noch oft vorzufinden ist. Gleichzeitig entsteht ein überdachter vom Gehweg optisch abgehobener halböffentlicher Bereich. Gerade in der Dovestraße ist die zurückgesetzte Eingangssituation sinnvoll, da es hier nur einseitig einen Fußweg gibt, der auf der Seite des Neubaus gänzlich fehlt. Die Fassaden der Wohngebäude an der Dovestraße sind auf Grund der Situation keinen angrenzenden Fußweg zu besitzen im Erdgeschoss geschlossen gestaltet um die zukünftigen Bewohner vor Verkehrseinflüssen (Lärm/Schmutz) zu schützen. Die Fassaden öffnen sich hier erst in den oberen Etagen.

Die Form des einstigen zur Dovestraße giebelständigen Eckgebäudes wurde in der Planung wieder aufgegriffen. Der Giebel ist ruhig gestaltet. Das einstig benachbarte Torhaus, das offenbar laut historischem Bild nie als Wohnhaus genutzt wurde, wurde im Entwurf seitens seiner damaligen Funktion wieder aufgenommen. In der Entwurfsfindung entsteht ein halbtransparentes Gebäude mittels lichtdurchlässiger Lattenkonstruktion. Im Erdgeschoss gibt es wieder einen fußläufigen Durchgang zum Innenhof. An dem Durchgang ist der allgemeine Fahrradabstellraum für die Bewohner angeordnet. Gleichzeitig erfolgt hierüber der Zugang zu Wohnung 6. Im Obergeschoss ist von Wohnung 6 auf dem Baukörper des Fahrradabstellraums die Terrasse angeordnet. Deutlich zeichnen sich durch die halbtransparente Lattenkonstruktion die durchgeschobenen Baukörper von Wohnung 6 und 8 ab. Die halbtransparente Konstruktion fasst dabei die eigentliche Hauskubatur in Form eines Satteldachhauses, versinnbildlicht das Torhaus als halboffene Konstruktion und garantiert selbst in der Innenecke des Gebäudekomplexes einen optimierten Lichteinfall.

Entsprechend den Bestimmungen keine Dachfenster einzubauen, bilden Schleppgauben und die durchgesteckten Boxen im Dachbereich die Dachaufbauten, die für den Lichteinfall im bewohnten Dachgeschoss sorgen.

Die geschickte Anordnung der Parkplätze auf der Gebäuderückseite mit abgrenzenden Abstellräumen (in Materialität der Boxen) als Sichtschutz lässt hier einen kleinen intimen und zugleich qualitätvollen Innenhof entstehen. Die angelegte Grünfläche zwischen Parkfläche mit Abstellräumen und Wohngebäude bildet gleichzeitig eine natürliche begrünte Pufferzone. Die notwendigen Nebenflächen für Mülltonnen finden an der unteren Grundstücksgrenze ihren Platz.