Wettbewerbsbeitrag zum nichtoffenen hochbaulichen Realisierungswettbewerb Nördliches Ringgebiet, Braunschweig 1. Bauabschnitt
Auslober: | Nibelungen-Wohnbau-GmbH Braunschweig, Freyastraße 10, 38106 Braunschweig | |
Das Wettbewerbsgebiet befindet sich in der Braunschweiger Nordstadt, im Norden des nördlichen Ringgebietes. Als Ergebnis vorangegangener städtebaulicher Verfahren gibt der Bebauungsplan klare Baugrenzen vor. Es entsteht nördlich eine Blockstruktur, die das zu beplanende Gebiet gegen die zukünftig noch herzustellende Haupterschließungsstraße zwischen Hamburger Straße und Bienroder Weg abgrenzt, nach Süden lösen sich die Blockstrukturen langsam auf. Ein wichtiger Bereich hoher Aufenthaltsqualität ist der als Fußgänger und Radfahrerverbindung mit hohen Freiraumqualitäten geplante östlich liegende Stadtanger.
Die Baukörper folgen eng den durch den Bebauungsplan vorgegebenen Baugrenzen. Es erfolgt eine Optimierung der Grundrisse bezüglich der Herstellung eines Durchwohnens. Im Nordostbereich des Nordquartiers befindet sich die KITA im Erdgeschoss, hier sind die Bereiche des geförderten Wohnungsbaus und im Staffelgeschoss Studentenwohnungen mit gemeinschaftlichen Dachgärten geplant. Im Nordriegel schließt sich an das geförderte Wohnen nach Westen das Mietwohnen im frei finanzierten Gebäudebereich an, das sich bis in den West- und Südriegel des Nordquartiers erstreckt. Im Westriegel befindet sich das barrierefreie Wohnen ab dem Erdgeschoss. Der östliche Abschluss des Südriegels und das südöstliche Wohngebäude sind für Wohneigentum vorgesehen. Hier befinden sich im Staffelgeschoss wohnungsbezogene Freibereiche und eine kommunikative Gemeinschaftsterrasse. Im Innenhof des Nordquartiers befindet sich ein Solitärgebäude, das hier die strenge Blockstruktur auflöst und räumlich die Gesamterfahrung des großen Innenhofes zulässt.
Das gesamte Nordquartier weist in südlicher und westlicher Ausrichtung Gebäudeeinschnitte auf, die eine höhere natürliche Belichtung und Belüftung der Wohnungen sowie den Bezug zum grünen Außenraum gewähren. Terrassen und Loggien lassen Innen- und Außenbereich zusätzlich verschmelzen. Als gestalterisches Element entstehen hier Brücken als Freisitze mit besonderem Akzent im Bereich der Einschnitte, Schiebeläden als Sicht- und Sonnenschutz sind hier vorgesehen.
Mit dem Hintergrund der größtmöglichen Belichtung sind die Wohnräume nach Südwesten orientiert, die Konsequenz daraus ergibt eine Anordnung der Treppenhäuser im Norden und im Osten. Als durchgängiges architektonisches Gestaltungselement werden einzelne Loggien als Boxen ausgebildet, die auf der Nord- und Ostseite als Rahmenelemente zitiert werden.
Die gestalterischen Hauptmerkmale (Einschnitte, Terrassen, Boxen, Dachgärten) sind auch für das erweiterte Wettbewerbsgebiet vorgesehen.
Das Gebäude wird im Wesentlichen in einer Wand-Deckenbauweise hergestellt. Die Tiefgaragen werden als Stützen-Riegel-Konstruktion ausgeführt. Es werden Flachgründungen als Streifenfundamente unter Wänden, Einzelfundamente unter Stützen und Bodenplatten vorgesehen.
Vorgesehen sind Stahlbetontragkonstruktionen (Stützen, Riegel, Decken, Bodenplatten), Mauerwerkswände, Putzfassaden mit außenliegender Wärmedämmung, Holz- oder Metallfenster, Metall/Glas-Türen und Fassadenplatten im Bereich der Boxen/Rahmenkonstruktionen.
Sicht- und Sonnenschutz werden als Schiebeläden im Bereich der Brückenfreisitze bzw. als in der Fassade integrierte außenliegende Sonnenschutzsysteme vorgesehen. Assoziationen an andere stadtkontextuale Materialien (Ziegel, Naturstein) werden farblich aufgenommen.